Tipps
So überwinden Sie Ihren inneren Schweinehund |
Geschrieben von: Angelika Kastner |
Inzwischen ist er mein ständiger Begleiter geworden. Geduldig wartet er seit über einem Jahr jeden Morgen auf mich und bringt mich den Tag über auf Trab. Nein, es ist kein Hund, der Gassi gehen möchte. Eigentlich ist „er“ ein „es“, ein kleines, weißes Gerät in der Größe eines Fahrradcomputers mit einem Display. Wenn auf diesem die Sonne strahlt und mich wie ein Smiley anlächelt, bin ich glücklich und mein Tagessoll an Bewegung – mindestens 30 Minuten – ist erfüllt. Das kleine Gerät ist mein Bewegungs- und Kaloriencoach. Und in der Tat: Seitdem der Bewegungsinspektor mein täglicher Begleiter ist, bewege ich mich mehr als früher. Das zeigen die Auswertungsdiagramme der dazugehörenden Software auf dem PC.
Leicht zu bedienen Das tägliche Minimum an Bewegungszeit lässt sich einfach mit der mitgelieferten Software einstellen. Im Einstellungseditor gibt man seine Benutzerdaten ein: Name, Geburtsdatum, Geschlecht, Gewicht, Größe und Bauchumfang. Mit den letzten drei genannten Größen berechnet das Gerät den Kalorienverbrauch. „Die Bewegungen werden mit einem dreidimensionalen Beschleunigungssensor aufgezeichnet“, erklärt Thomas Kalinski, Begründer der „Wissen macht Schlank-Methode“. „Das heißt, der Bewegungsinspektor registriert jede kleinste Bewegung Ihrer Hüfte nach oben, vorne und seitlich, errechnet daraus Ihre Bewegungszeit und ermittelt Ihren Kalorienverbrauch. Los geht es ab einer Bewegungszeit von 90 Sekunden, da Sie sich dann erst im Herz-Kreislauf aktiven Bereich befinden, wobei das Gerät zwischen Gehen und Joggen – ab ca. 6-7 km pro Stunde – unterscheidet.“ So instruiert gebe ich beim Reiter „System“ mutig den Aktivitätslevel „Fortgeschritten“ ein: also 30 Minuten Bewegungszeit pro Tag. Ein Bewegungsmuffel bin ich trotz Schreibtischtätigkeit ja nicht. Zur Auswahl stehen noch „Ungeübt“ (20 Minuten Bewegung pro Tag) und „Sportlich“ (40 Minuten Bewegung pro Tag). Der Kalorienlevel bei „Fortgeschritten“ hat einen PAL-Faktor von mindestens 1,5, bis die volle Sonne auf dem Display erscheint. „Was ist denn ein PAL-Faktor?“, frage ich mich. Das als pdf-Datei mitgelieferte Handbuch klärt mich auf. „PAL“ steht für „Physical Activity Level“. Das ist genau die Energie, die man zusätzlich zum Grundumsatz (PAL-Faktor: 1,0) verbraucht, wenn man sich bewegt. Wer gesund bleiben und langfristig sein Gewicht halten will, sollte laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) täglich 50 bis 60 Prozent seines Grundumsatzes zusätzlich durch Aktivität verbrauchen. Das entspricht einem PAL-Faktor von 1,5 bis 1,6. Den erreicht man mit mindestens 30 Minuten Aktivität pro Tag.
Glücksgefühl Als ich im Sommer den Bewegungsinspektor zum ersten Mal an meinem Hosenbund an meiner rechten Hüfte, also am Körperschwerpunkt, befestigte, arbeitete ich im Garten und schaute ständig auf das Display. Eine gefühlte Ewigkeit lang war nichts zu sehen, bis nach ca. zehn Minuten Aktivitätszeit endlich am linken unteren Rand die aufgehende Sonne sich zeigte. Ich war überglücklich. Und als nach 30 Minuten dann in der dritten Stufe die Sonne auf dem Display vollends aufgegangen war und mich, wie ein Smiley anlächelte, machte sich ein Glücksgefühl im ganzen Körper breit – eben das gute Gefühl, das anspornt, mit dem man gut gelaunt ins Bett geht und schnell einschläft.
Ansporn zum Bewegen „Ist das nicht stressig, den Bewegungsinspektor zum Strahlen zu bringen?“, meinte eine Freundin, als ich ihr begeistert davon erzählte. „Nein, im Gegenteil, es spornt mich eher an, mich zu bewegen, wenn ich merke, der Bewegungsinspektor ist noch nicht zufrieden mit mir“, entgegnete ich ihr. So ist abends oft noch ein kleiner Spaziergang dran, statt auf der Couch zu liegen. Von Frühjahr bis zum Herbst hält mich Gartenarbeit in Schwung. Das verbraucht sehr viele Kalorien, wie das Balkendiagramm der Software verrät. Das bislang ungeliebte Schneeräumen im Winter hält fit und verbraucht viele Kalorien.
Gut geeignet: Ausdauersport Wandern, Rad fahren, Nordic Walking, Skilanglauf im Winter – Ausdauersportarten, die den Kreislauf auf Touren bringen. Beim Fahrradfahren hat es sich bewährt, den Bewegungsinspektor in die Seitentasche von Hosen bzw. in den Socken zu stecken oder im Winter in den Stiefel. So wird die Bewegung der Beine besser registriert. Gut für den Urlaub: Das Gerät kann die Aktivität bis zu 18 Tage lang aufzeichnen und speichern. Danach werden die Daten im Bewegungsinspektor überschrieben und sollten zuvor auf PC oder Notebook geladen werden.
Jeden Tag lade ich die Daten des Bewegungsinspektors auf den PC und verfolge auf dem Auswertungsdiagramm, wie sich die Aktivitätszeit pro Tag und der Kalorienverbrauch entwickelt haben. Das Gerät kann zwischen „Gehen“ und schnellem „Laufen“ – weißer Balken im Diagramm – unterscheiden. Wählen kann man verschiedene Ansichten: Tag, Woche, Monat, Langzeit. Auf der rechten Seite des Diagramms sehe ich, wie viele Minuten ich täglich oder durchschnittlich in der Woche aktiv war. Ebenso kann ich mir den täglichen Kalorienverbrauch ansehen. Über einen grünen Pfeil nach oben bei „Ihr Trend“ freue ich mich immer. Dann habe ich mich gesteigert und das spornt mich an. Den roten Pfeil nach unten sehe ich nicht so gerne. Dann habe ich mich verschlechtert. Das spornt mich noch mehr an, vor allem, wenn der Langzeittrend sich dann nach einiger Zeit wieder nach oben bewegt. (Fotos: Wissen macht schlank/A. Kastner/J. Langenbach) Den Bewegungsinspektor können Sie hier bestellen.
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