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Gedankenlesen |
Hannover/AK. Der kurze "Gedanken-Check", um am Flughafen unter den Passagieren mutmaßliche Terroristen auszufiltern. Zukunftsmusik oder schon bald Wirklichkeit? Auch wenn die Hirnforschung beim "Gedankenlesen" versucht, mit modernen Hirnscannern im Gehirn eines einzelnen nach bestimmten Mustern zu suchen, die subjektive Bewusstseinszustände darstellen, bleibt diese Anwendung wohl fraglich. Stephan Schleim stellt in seinem gelungenen Überblick die neuesten Erkenntnisse auch für den Laien verständlich dar. Der Leser erfährt von der Geschichte des Gedankenlesens, den Grundlagen der bildgebenden Hirnforschung mit der Kernspintomografie, dem Einsatz des Lügendedektors (Polygraphen), den er kritisch beleuchtet, der allgemeinen Forschungslage, wie das Gehirn Informationen verarbeitet, aber auch, wie sich diese Forschungsergebnisse in der Gesellschaft auswirken und welche ethischen und rechtlichen Konsequenzen diese haben könnten. Andererseits könnten bestimmte Forschungsergebnisse manchen Patienten erst ermöglichen, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Daher sollte man laut Schleim die klinischen Möglichkeiten der Hirn- und Gedankenforschung im Auge behalten. Im Anhang beleuchtet der Autor die Willensfreiheit aus der Sicht der Hirnforscher, Philosophen, Naturwissenschaftler und des Kritikers.
Stephan Schleim: Gedankenlesen. Pionierarbeit der Hirnforschung. 169 Seiten, Softcover, Heise Zeitschriften Verlag. Hannover 2008. Preis: 18 €.
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